Angela Elsa Reimuth

Quelle: K. H. Mierke

„Ich habe mich aus verschiedenen Gründen für das Stipendium in Borken beworben: in Kassel ist der Raum für zeitgenössischen Tanz knapp bemessen, zudem möchte ich den Tanz in neue Räume und Kontexte integrieren. Die Landschaft um Borken sowie die Geschichte des Ortes steht im Zusammenhang zu meiner dort stattfinden künstlerischen Recherche, in welcher ich mich mit der anthropogenen Veränderung des Planeten befasse und wird in den Forschungsprozess mit einbezogen. Jenseits von Schreibtisch und urbaner Hektik wünsche ich mir, in diesem FreiRaum tiefer in künstlerische Prozesse eintauchen zu können sowie neue Dialogräume für den Austausch darüber zu eröffnen, um einerseits neue Perspektiven zu erleben und sie andererseits anderen anzubieten.

Angela Elsa Reimuth ist freischaffende Tänzerin und Choreographin in Kassel. Ihre Stücke verbinden Tanz, Artistik und Installation. Über die Arbeit mit Materialien und der ihnen innewohnenden Symbolik verschafft sie sich und ihrem Publikum Zugang zu Themen wie Zeitwahrnehmung und Metamorphose. Mit dem Tanz als Ausdrucksmittel, welches sich über sprachliche und soziokulturelle Barrieren hinwegsetzen kann, will sie gesellschaftliche Prozesse in Bewegung bringen. In ihrer aktuellen Recherche erforscht sie den wechselseitigen Einfluss von Tanz und Materie und möchte so eine Brücke schlagen zwischen bildender und darstellender Kunst. 

Das Projekt

Gemeinsam gestalten die Kasseler Tanzkünstlerinnen Verena Piwonka und Angela Elsa Reimuth einen temporären Raum für ihr tänzerisches Forschen und die Kreation von Tanzstücken. Bei den Veranstaltungen können Einblicke in die  künstlerischen Prozesse gewonnen werden, an Diskussionsrunden und offenen Workshops teilgenommen werden. Durch die Fensterfront des Ladengeschäfts werden auch außerhalb der Veranstaltungen Einsichten in die tänzerische Forschungs- und Probenarbeit möglich sein. Mit dem RaumStipendium in Borken gehen die Künstlerinnen gegen den eklatanten Raummangel für die freie Tanzszene in Kassel vor. Zugleich bringen sie den zeitgenössischen Tanz, sowie die künstlerischen Prozesse, die  jeder Aufführung und Präsentation vorangehen, in die Öffentlichkeit der ländlichen Region Nordhessens. Das gewohnte Umfeld zu verlassen und in einer ruhigen Umgebung zu arbeiten, ist erfahrungsgemäß für die künstlerische Arbeit beflügelnd und schafft Raum für die Entfaltung künstlerischer Ideen.